Montage und einschiessen von zielfernrohr – wie geht es
Die Anleitung zum Einschießen des Zielfernrohrs können Sie sich auch in unserem Video ansehen.
1. WAHL DER MONTAGE
Wir erklären es von Anfang an. Oft unterschätzt wird die Wahl der Montage selbst. Um ein präzises Einschießen zu gewährleisten, ist es entscheidend, eine ausreichend starke und steife Montage zu wählen. Nur so können ungewollte Bewegungen der Montage oder des Zielfernrohrs selbst vermieden werden, das zu einer erheblichen Verschiebung des Treffers führen würde, selbst in der Größenordnung von Hundertstel Millimetern. Deshalb ist es insbesondere bei Waffen mit starkem Rückstoß und leistungsstarken Federluftgewehren notwendig, eine wirklich hochwertige Stahl- oder Duraluminiummontage zu wählen.
Die günstigsten Aluminiummontagen sind zu weich und lösen sich beim Schießen allmählich. Für kleinere Kaliber und PCP-Luftgewehre sind sie jedoch völlig ausreichend. Ihr Vorteil ist der niedrige Preis und das geringe Gewicht.
FÜR DIE AUSWAHL DER MONTAGE MUSS MAN FOLGENDES KENNEN
- Abmessungen der Montageschiene
- Durchmesser des Zielfernrohrs
- Erforderliche Montagehöhe
2. MONTAGE DES ZIELFERNROHRS
Das Zielfernrohr sollte so niedrig wie möglich montiert werden, ohne das Visier oder den Körper der Waffe zu berühren. Es ist notwendig, die richtige Montagehöhe abzuschätzen, damit wir einen möglichst geringen Abstand zwischen Zielfernrohr und Laufachse erreichen. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie auf größere Entfernungen schießen möchten.
MONTAGEVERFAHREN FÜR DAS ZIELFERNROHR
Befestigen Sie die Montage an der Waffe, ziehen Sie sie jedoch nicht vollständig fest. Entfernen Sie dann den oberen Teil der Montage und platzieren Sie das Zielfernrohr in den Ringen. Schauen Sie vor dem Anziehen der Schrauben in Ihrer normalen Schießhaltung in das Zielfernrohr und stellen Sie es so ein, dass Sie das gesamte Sichtfeld überblicken können. Richten Sie das Zielfernrohr dann horizontal und vertikal gemäß dem Absehen aus. Ziehen Sie nach der Ausrichtung alle Befestigungsschrauben gleichmäßig fest.
MONTAGETIPPS
Dies geschieht am besten auf einer Schießauflage, die Handhabung ist dann wesentlich komfortabler. Eine Wasserwaage und ein Lot sind hervorragende Hilfsmittel zur korrekten Ausrichtung des Absehens und der Waffe. Achten Sie darauf, dass die Montageringe Okular, Objektiv und Mittelwürfel nicht berühren. Ein zu festes Anziehen der Schrauben an diesen Stellen würde zu irreversiblen Schäden am Zielfernrohr führen.
EINSCHIESSEN DES ZIELFERNROHRS
1. VORBEREITUNG
Das Zielfernrohr ist montiert und muss nun eingestellt werden. Das Einschießen erfolgt grundsätzlich auf ebenem Untergrund, selbstverständlich mit sicherem Auftreffbereich. Wenn Sie außerhalb des Indoor-Schießstandes einschießen, müssen Sie auf das Wetter achten. Bei starkem Wind und Regen wird grundsätzlich nicht eingeschossen.
Bereiten Sie ein passendes Ziel vor. Es kann eine spezielle Einschussscheibe sein, bewährt hat sich auch ein ausreichend großes weißes Papier, auf dem Sie entweder mit einem Marker einen Kreis markieren oder einen schwarzen Aufkleber verwenden. Auf weißem Hintergrund sind Treffer besser zu unterscheiden. Wir werden keine Helden spielen und das Ziel zunächst in einer kürzeren Entfernung platzieren. Bei einem Luftgewehr beispielsweise auf 10 m.
Bei Büchsen müssen Sie nicht sofort auf die optimale Schussentfernung für die gegebene Munition schießen, sondern können problemlos bei 50 Metern beginnen. Bei einer kürzeren Entfernung wird der Fehler des Schützen weniger deutlich und der endgültige Schuss auf die optimale Schussentfernung ist nur eine Frage weniger Klicks.
Anschließend bereiten Sie den Schießstand vor. Idealerweise verwenden Sie eine Schießauflage. Diese stellen Sie auf einen Tisch und besorgen sich einen Stuhl zum bequemen Sitzen. Auch Schießbeutel leisten gute Dienste. Bei improvisierten Bedingungen müssen Sie sich mit weichen Gegenständen begnügen, z. B. einer Decke, einer Tasche usw., mit denen Sie die Waffe abstützen können. Die Grundlage besteht darin, möglichst den gleichen Halt wie in einer normalen Schießsituation zu erreichen. Durch den unterschiedlichen Griff kann der Schuss deutlich unterschiedlich ausfallen.
2. SCHIESSEN
Vor dem ersten Schuss richten Sie die Waffe auf das Ziel und nehmen die erste Korrektur des Zielfernrohrs vor, wenn möglich entsprechend der Bohrung des Laufs in der Abdeckung mit dem Ziel. Das erspart Arbeit und Munition und der erste Schuss trifft sofort das Ziel. Geben Sie 1 bis 3 Schüsse auf das Ziel ab und nehmen eine Korrektur vor. Durch Klicken auf die Türme verschieben Sie den Treffer in Richtung der Mitte des Ziels.
KORREKTUR PER KLICK
Die Einstellung des Zielfernrohrs erfolgt per Klick. Dadurch wird der Trefferpunkt so verschoben, dass er in einem bestimmten Abstand mit der Mitte des Kreuzes übereinstimmt. Mit anderen Worten: Sie wollen das Ziel dort treffen, wo Sie durch die Mitte des Absehens zielen. Bei der Korrektur durch Klicken verschieben Sie den Treffpunkt, nicht das Absehen. Klicken Sie vom Treffer weg hinter die Zielmitte (den Punkt, auf den Sie zielten).
EINFACH ÜBER DIE KORREKTUR DES ZIELFERNROHRS
- Es schießt nach unten – ich klicke UP
- Es schießt nach oben – ich klicke DOWN
- Er schießt nach links – ich klicke RIGHT
- Es schießt nach rechts – ich klicke LEFT
Beispiel:
Auf dem Bild können Sie sehen, dass der Treffer rechts unten von der Mitte des Ziels einschlug. Man muss es also nach links und oben bringen. Also klicken Sie LEFT und UP.
Sobald es Ihnen gelingt, die Waffe einzuschießen, ist es gut, die Streuung zu überprüfen. Geben Sie 3-5 Schüsse ab, aus denen Sie dann den Mittentreffer und seine Position gegenüber dem Zielpunkt auswerten. Demnach nehmen Sie die endgültige Einstellung des Zielfernrohrs vor. Vergessen Sie nicht, dass Sie beim Schießen auf größere Distanz aufgrund des Geschossabfalls eine entsprechende Höhenkorrektur vornehmen müssen. Auch das Einschießen verändert sich mit verschiedenen Munitionsarten.
Und fertig. Abschließend empfehle ich noch den Nullabgleich der Türme, also das Setzen des Nullwertes an den Türmen (sofern das Zielfernrohr es zulässt). Im Falle einer unerwünschten Drehung der Korrekturräder können Sie problemlos zum Standardwert zurückkehren.
1. KLICKEN IN MOA
Korrekturen werden am häufigsten in Winkelminuten MOA (Minute of Angle) durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine Winkeleinheit, dank derer wir den Auftreffpunkt um eine bekannte Distanz verschieben können. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen ihnen und der Distanz. Üblicherweise ist eine Schrittweite von ¼ MOA anzutreffen, für das Schießen auf weite Entfernungen ist auch ein Schritt von ⅛ MOA verfügbar. Die MOA-Einheit wird häufig zur Beurteilung der Genauigkeit einer Waffe verwendet.
2. KLICKEN IN MRAD
Wieder die Winkeleinheit, dieses Mal in Milliradiant. Die Schrittweite ist größer als bei MOA, aber das ist der große Vorteil. Man muss nicht mit Hundertstelmillimetern rechnen, bekommt aber immer eine sympathische Zahl. Für einen Kontinentaleuropäer ist die Berechnung viel einfacher. In Zoll können sie in Amerika rechnen. Besonders wenn Sie in das taktische Schießen einsteigen möchten und nicht der Beste in Mathematik sind, ist MRAD eine offensichtliche Wahl. Beim präzisen Schießen auf weite Distanzen gewinnt jedoch MOA mit einer feineren Korrektur.